
-NEW YORK TIMES BESTSELLER-
Dagmar Hering
Die spritzige Story von "Das fünfte Element" bedient keine hohen Ansprüche, aber die witzige und actionreiche Handlung ist Unterhaltung pur.
Mit "Das fünfte Element" gelang Regisseur Luc Besson ein temporeicher und überaus witziger Science-Fiction-Film. Wie in vielen anderen Filmen des Genres kämpft hier das Gute gegen das Böse. Dass die Story schwächelt, wurde von vielen Zuschauern gar nicht wahrgenommen oder hinterfragt. Sie hatten ihren Spaß an diesem gelungenen Mix aus Science-Fiction, Action und Komödie.
"Das fünfte Element" - ein Wesen höherer Art
Im Jahr 2259 ist es wieder soweit: Das Böse in Gestalt einer riesigen dunklen Energiekugel steuert auf die Erde zu, um sie zu zerstören. Alle 5000 Jahre findet dieses Ereignis statt. In der Vergangenheit konnte die Erde immer durch das Zusammenwirken der vier Elemente Erde, Feuer, Wasser und Wind mit einem fünften Element vor dem Bösen gerettet werden. Dafür sorgten wohlmeinende Außerirdische, die Mondoshawan.
Doch in diesem Jahr ist alles anders. Das Raumschiff, in dem das fünfte Element zur Erde gebracht werden sollte, wird von Verbündeten des Bösen abgeschossen. Nur eine Hand kann aus den Trümmern geborgen werden. Mit einer Maschine, die aus genetischem Material wieder einen ganzen Körper erstehen lassen kann, wird Leeloo (Milla Jovovich) erschaffen. Sie ist das fünfte Element, ein Wesen höherer Art und gesegnet mit übernatürlichen Kräften.
Weiterer Inhalt des Science-Fiction-Films "Das fünfte Element"
Leeloo entflieht aus dem Labor, springt von einem Wolkenkratzer in die Tiefe und landet krachend im Lufttaxi des Marine-Veterans Korben Dallas (Bruce Willis). Korben ist von der knackigen und offenbar hilfsbedürftigen "Braut" so angetan, dass er ihr auf der Flucht vor der Polizei hilft. Auf ihren Wunsch bringt er Leeloo zu dem Priester Vito Cornelius (Ian Holm), weil dieser das Geheimnis der Mondoshawan und die Bedeutung der fünf Elemente kennt. Von ihm erfährt Korben von der ausschlaggebenden Rolle, die Leeloo innehat.
Cornelius fragt nach den vier Steinen, die für die Verbindung aller fünf Elemente noch benötigt werden. Nur mit ihnen kann der Mechanismus zur Zerstörung des Bösen in einer ägyptischen Pyramide ausgelöst werden. Es stellt sich heraus, dass sie unter der Obhut einer Opernsängerin sind, die in einem Vergnügungsparadies im All ihren nächsten Auftritt hat. Korben Dallas, Leeloo und Priester Cornelius machen sich auf den Weg dorthin.
Der von dem Bösen als Diener in Anspruch genommene Waffenhändler Zorg (Gary Oldman) will ihnen mit seinen außerirdischen Handlangern zuvorkommen. Nun beginnt die Jagd nach den Steinen, wobei Leeloo und Korben Dallas in immer haarsträubendere Situationen geraten. Die beiden Helden werden von der Handlung nahezu hilflos mitgerissen und bis zum Schluss ist nicht ganz klar, wer da eigentlich wen rettet. Am Ende siegt natürlich das Gute und das Böse wird erfolgreich abgewehrt.
"Das fünfte Element" - Besonderheiten der Charaktere und der Story
Die Rollen in "Das fünfte Element" sind fast durchweg gut besetzt. Allen voran Bruce Willis (Bestens bekannt aus den "Die Hard"-Filmen) als Korben Dallas, der wieder einmal die Welt retten darf. Chris Tucker spielt den schrillen, schwul wirkenden Moderator Ruby Rhod mit Inbrunst und trägt erheblich zum Klamauk bei. Und nahezu unübertroffen ist Gary Oldman als kindisch naiver Bösewicht Zorg, der wie eine knatschige, sich selbst überschätzende Hitler-Kopie auftritt. Nur "Resident Evil"-Star Milla Jovovich als Leeloo wirkt manchmal zu farblos und damit unglaubwürdig.
Der Film glänzt mit kuriosen Details aus dem Alltagsleben in der Zukunft wie dem Fly-Through-McDonald's, überraschenden Wendungen, rasanten Actionszenen, bösen Aliens und tollen Spezialeffekten. Sie vereinen sich zu einem Potpourri, dem der Zuschauer manchmal kaum folgen kann. Viele komische, teils slapstickartige Szenen, machen den Film auch zu einer Komödie. Die Musik von Eric Serra passt hervorragend und erreicht mit dem furiosen Auftritt der Operndiva ihren absoluten Höhepunkt.
Zusammenfassende Kritik für "Das fünfte Element"
Kritiker bemängeln gerne die alberne Story, die bunten Knalleffekte und den gerade zum Ende des Films verstärkt sichtbaren Kitsch. Sie vergessen dabei jedoch, dass Regisseur Luc Besson keinen Film für hohe Ansprüche drehen wollte. Sein Traum war es, seinen Jugendroman mit rasanten Action-Szenen und in Bonbon-Farben zu verfilmen. Nicht umsonst hat er sich für die Designs der Aliens die Comic-Zeichner Moebius und Mézières an Bord geholt und kein geringerer als Jean-Paul Gaultier war für die Kostüm-Ausstattung verantwortlich.
Tiefgründigkeit war nie geplant, sondern ein überschäumendes Zukunftsmärchen, das mit viel Action und Witz gewürzt ist. Dafür warf Besson seinen schrägen Humor ins Feuer: Nicht nur die bösen Buben, auch seine Helden bringt er immer wieder in Situationen, die sie lächerlich erscheinen lassen. Dem Autor und Regisseur saß ganz klar der Schalk im Nacken, als er Charaktere wie Zorg oder Ruby Rhod in die Story einbrachte. Deshalb sollte "Das fünfte Element" so genommen werden wie es ist: Einfach großartige Unterhaltung.
Filmdaten
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Originaltitel: Le Cinquième Élément, The Fifth Element
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Produktionsland: Frankreich
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Regie: Luc Besson
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Erscheinungsjahr: 1997
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Länge: 121 Minuten
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Altersfreigabe: FSK 12
Quellen u.a.: Filmstarts, MovieMaze