
-NEW YORK TIMES BESTSELLER-
Dagmar Hering
Der klassische Science-Fiction-Autor Isaac Asimov: Biografie
Isaac Asimov ist einer der wichtigsten klassischen Science-Fiction-Autoren und prägte die SF-Literatur entscheidend. Sein Foundation-Zyklus ist weltbekannt.
Der Amerikaner Isaac Asimov gehört mit Arthur C. Clarke und Robert A. Heinlein zu den klassischen Science-Fiction-Autoren schlechthin. Als promovierter Biochemiker legte er in seinen Erzählungen großen Wert auf die Wissenschaft und prägte mit von ihm erfundenen Begriffen die Science-Fiction-Literatur wie kein zweiter Autor. Sein Leben lang veröffentlichte er unermüdlich Bücher und Kurzgeschichten, die hauptsächlich populärwissenschaftliche Themen zum Inhalt hatten. Die Science-Fiction kam aber nie zu kurz.
Der Werdegang von Isaac Asimov zum Science-Fiction-Autor
Isaac Asimov wurde wahrscheinlich am 02. Januar1920 in Petrowitsch nahe Smolensk im heutigen Russland geboren. Seine Eltern wanderten drei Jahre später in die USA nach New York aus und eröffneten später ein Süßwarengeschäft. Asimov, der sich schon mit 5 Jahren das Lesen beibrachte, war besonders von den Ausgaben des Magazins "Amazing Stories“ fasziniert, die sein Vater in seinem Laden auslegte. Dadurch kam er schon früh mit Science-Fiction in Berührung. Mit 10 Jahren versuchte er sich zum ersten Mal selbst als Schriftsteller.
Ab 1935 studierte er Chemie an der Columbia-Universität, das er mit dem Bachelor of Science 1939 abschloss. In demselben Jahr, Asimov war gerade 19 Jahre alt, erschien seine erste Kurzgeschichte "Marooned Off Vesta“ (Havarie vor Vesta) in den "Amazing Stories". Nach seinem Master 1941 und einer kriegsbedingten Pause, erwarb er 1948 den Doktortitel in Biochemie, was ihm später den Spitznamen "Der gute Doktor“ einbrachte. In diesen Jahren veröffentlichte Asimov eine Reihe von Roboterkurzgeschichten, die 1952 im Buch "Ich, der Robot“ als Zusammenfassung erschienen. An den Inhalt dieses Buches lehnt sich der Film "I, Robot" mit Will Smith aus dem Jahr 2004 an.
Asimov arbeitete in den nächsten Jahren weiter an der Universität, zunächst als Dozent und später als Assistenz-Professor im Fachbereich Biochemie der Universität Boston. Er schrieb seine berühmte Foundation-Trilogie und die ersten Roboter-Romane wurden veröffentlicht. Sie sollten später ein Bestandteil des gesamten Foundation-Zyklus werden. Auch die für jugendliche Leser bestimmten "Lucky Starr"-Romane entstanden während dieser Jahre.
Der Autor Isaac Asimov und sein literarisches Werk
Um sich nur noch der schriftstellerischen Tätigkeit widmen zu können, kündigte Isaac Asimov 1958 seine Anstellung an der Universität Boston. Im Laufe der nächsten 34 Jahre veröffentlichte er etliche populärwissenschaftliche Bücher über verschiedene Wissenschaftsgebiete wie Astronomie, Biologie, Chemie oder Physik. Für diese wissenschaftlichen Arbeiten erhielt er im Laufe seines Lebens 14 Ehrendoktortitel.
Aber Asimov war auch weiterhin fleißig als Science-Fiction-Autor tätig und erhielt für seine Romane und Kurzgeschichten in diesem Genre viele wichtige Auszeichnungen. Zum Beispiel 1977 den Hugo Award und den Nebula Award für seinen Kurzroman “The Bicentennial Man” (Der Zweihundertjährige), der mit Robin Williams in der Hauptrolle mit dem Titel "Der 200-Jahre-Mann" verfilmt wurde. Zum Schluss waren es 8 Hugo Awards, 7 Locus Awards, 2 Nebula Awards und 1987 der "Special Nebula Award: Grand Master of Science Fiction". 1997 wurde Isaac Asimov posthum in die "Science Fiction Hall of Fame“ (Seattle, USA) aufgenommen.
Das Werk von Isaac Asimov umfasst insgesamt mehr als 500 Bücher und über 1600 Essays. Er veröffentlichte auch zahlreiche Anthologien unter dem Titel "Isaac Asimov's Science Fiction Magazin", die jedoch zum größten Teil belanglose und langweilige Kurzgeschichten eher unbekannter Autoren enthielten. Die Geschichten von Isaac Asimov wurden in mehr als 30 verschiedene Sprachen übersetzt und machten ihn neben Arthur C. Clarke und Robert A. Heinlein zu einem der meistgelesenen und geschätzten Science-Fiction-Autoren.

Bedeutung des Gesamtwerkes von Isaac Asimov
Asimov war einer der wichtigsten Autoren, die dem Begriff Science (Wissenschaft) im Zusammenhang mit Science-Fiction eine neue wissenschaftliche Bedeutung gaben. Dafür erhielt er 1963 einen Sonderpreis des Hugo Award. Der Trend ging weg von den obskuren Weltraummonstern und Space-Operas der Dreißiger Jahre zu der wissenschaftlich gut ausgearbeiteten und damit seriöseren Science-Fiction-Literatur.
Von Asimov geprägte Bezeichnungen fanden auch in die Science-Fiction-Literatur allgemein Einlass. Die von ihm aufgestellten Robotergesetze wurden von vielen Autoren übernommen, ebenso wie die Begriffe "Robotik" und "positronisch" (für intelligente Roboter). Mit der "Psychohistory" (Psycho-Geschichte) erfand er für seine Foundation-Romane eine Wissenschaft, die sich mit Berechnungen zu der künftigen Entwicklung der Menschheit befasst.
In vielen seiner Romane kommt eine Weitsicht über die zukünftige Entwicklung der menschlichen Gesellschaft zu Tage, die uns bereits heute einholt. Zum Beispiel beschreibt er im zweiten Band des Foundation-Zyklus „Die nackte Sonne“ (aus dem Jahr 1957!) sehr detailliert eine Gesellschaft, in der sich die Mitglieder nicht mehr persönlich treffen, sondern nur noch „sichten“. Sie treten ausschließlich über ein Internet miteinander in Verbindung und sehen sich nicht mehr persönlich. Eine Entwicklung die schon heute bei vielen Menschen zu beobachten ist, die über Internetportale wie Yappy oder MSN miteinander kommunizieren, aber sich nicht persönlich kennenlernen.
Isaac Asimov verfolgte das Ziel, wissenschaftliche Zusammenhänge so gut zu erklären, dass sie jeder verstehen kann. Er bediente sich deshalb einer einfachen und didaktisch sehr ansprechenden Sprache. Das ist ihm so gut geglückt, dass seine Bücher im Original auch von Lesern verstanden werden, die die englische Sprache nicht so gut beherrschen.
Besonderheiten der Persönlichkeit von Isaac Asimov
Obwohl seine Eltern jüdischen Glaubens waren, blieb Asimov Zeit seines Lebens ein Atheist. Er respektierte den Glauben anderer Menschen und konnte wahrscheinlich deswegen auch Intoleranz gegenüber anderen Religionen nicht nachvollziehen.
Am liebsten arbeitete er in kleinen Räumen bei künstlichem Licht. Womöglich kam ihm dadurch auch die Idee der künstlichen Städte auf der Erde in seinem Roman "Die Stahlhöhlen“. Asimov hatte außerdem Angst vor großen Höhen und Flugangst, so dass er seine Reisen lieber mit dem Auto oder der Bahn antrat. Und da er selbst von geringen Mengen Alkohol schnell betrunken war, verzichtete er in seinem späteren Leben ganz darauf.
Sein Arbeitspensum war mit mindestens 8 Stunden täglich und 7 Tagen in der Woche ausgesprochen hoch. Schreiben bedeutete für ihn Leben und Leben war für ihn Schreiben. Dennoch nahm er sich auch für andere Tätigkeiten viel Zeit. Er gehörte einigen Klubs und Gesellschaften an, an deren Veranstaltungen er regelmäßig teilnahm. Mit dem Mensa-Club der hoch intelligenten Menschen kam er jedoch nicht zurecht. Zweimal trat er dort ein und wieder aus.
Isaac Asimov verstarb am 06. April 1992 an der Immunschwächekrankheit AIDS, die er sich durch verseuchte Blutkonserven nach einer Bypass-Operation zugezogen hatte. Bis zuletzt war er als Autor unermüdlich und es erscheint passend, dass sein letzter Roman "Das Foundation-Projekt" (Forward the Foundation, 1991) die verbliebene Lücke des Foundation-Zyklus abschloss.
Quelle: FAQ's zu Isaac Asimov
Bildquelle: Andreas Preuß / pixelio.de
Andreas Preuß, Pixelio.de