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Jahr 2022 ... die überleben wollen (Soylent Green)

Ein apokalyptisches Zukunftsbild, das in diesem klassischen Science-Fiction-Film in eine spannende Kriminalgeschichte verpackt wird. Mit Charlton Heston.

In dem Science-Fiction-Film "Jahr 2022… die überleben wollen" werden die möglichen künftigen Auswirkungen von Überbevölkerung und gleichzeitigem Raubbau an der Natur auf bedrückende Weise dargestellt. Die Massen können nur noch durch künstlich hergestellte Nahrung versorgt werden. Durch einen Mordfall erfährt Detective Robert Thorn (Charlton Heston) die grauenhafte Wahrheit über die Propaganda der Regierung.

Überleben im Jahr 2022 mit Soylent Green

 

Im Jahr 2022 hat die Überbevölkerung unvorstellbare Ausmaße angenommen. Alleine in New York leben, dicht zusammengedrängt, 40 Millionen Menschen. Viele haben keine Arbeit,keine Wohnung und vegetieren in Treppenhäusern oder auf den Straßen dahin. Andere werden als Inventar einer Wohnung von Mieter zu Mieter wie Sklaven weitergereicht.

Die Natur ist praktisch komplett ausgerottet und hat zu einem Zusammenbruch der natürlichen Nahrungsversorgung geführt. Die Ernährung kann nur noch durch die künstlich hergestellten Plättchen Soylent Red und Soylent Yellow der Firma Soylent Company (Soy = Soja und lent = Linse) sichergestellt werden, die die notwendigsten Nahrungsbestandteile enthalten.

Die neueste Entwicklung ist ein aus Plankton hergestelltes grünes Plättchen namens Soylent Green, das sehr gut schmeckt und sehr nahrhaft ist. Um dieses neue Produkt prügeln sich die Menschen vor den Ausgabestellen und die Stadtverwaltung sieht sich gezwungen, Bagger einzusetzen, um dem Pöbel Herr zu werden. Menschen werden so zu Müll, den es zu entsorgen gilt.

Im Jahr 2022 verbindet ein Mord Zukunft und Vergangenheit

In diesem Moloch lebt der korrupte Detective Robert Thorn. Er soll den Mord an dem Industriellen William R. Simonson (Joseph Cotten) aufklären, der bei der Soylent Company beschäftigt war, und gerät bei seinen Ermittlungen in die Kreise der Superreichen von New York, die sich echtes Gemüse und sogar Fleisch leisten können. Thorn nutzt seine Stellung aus und konfisziert den Kühlschrankinhalt in Simonsons Wohnung. Außerdem nimmt er Unterlagen aus dem Besitz von Simonson mit, in der Hoffnung, dass sie ihm bei der Tätersuche nützlich sein können.

Zurück in seiner schäbigen Behausung präsentiert Thorn seinem Mitbewohner Sol Roth (Edward G. Robinson) seine Beute. In Angesicht der natürlichen Nahrungsmittel hält der ehemalige alte Lehrer wieder einmal einen Vortrag über die glücklichen Zeiten der Vergangenheit, als die Erde noch mit Leben erfüllt und die Natur intakt war. Thorn, der eine solche Welt nie kennengelernt hat, hält diese Erzählungen für Ammenmärchen und konzentriert sich weiter auf seinen Fall.

Die Wahrheit über Soylent Green kommt ans Licht

Thorn wird von seinen Vorgesetzten in dem Fall zurückgepfiffen. Aber als der Priester, dem Simonson ein schreckliches Geheimnis anvertraut haben soll, ermordet wird und Thorn selbst nur knapp einen Anschlag überlebt, reagiert er trotzig. Nun ist er noch entschlossener, das Geheimnis zu lüften, für das man offenbar über Leichen geht.

Sol Roth stößt derweil auf Unterlagen über die Entwicklung des Lebens in den Meeren, deren Konsequenz ihn entsetzt. Mit dieser schrecklichen Wahrheit kann und möchte er nicht weiterleben. Daher begibt er sich in eine Euthanasieklinik, in der er unter den Klängen von Beethovens 6. Sinfonie "Pastorale" und wunderschönen Aufnahmen der ursprünglichen Natur eingeschläfert wird (die beste Szene im Film!)

Thorn will seinen Freund vor diesem radikalen Schritt abhalten, kommt aber zu spät. Auf Roths letzte Bitte hin, verfolgt Thorn den Weg der Leiche, um herauszufinden, was mit dem toten Körper passiert. Er gelangt am Ende des Transports zu einer Erkenntnis, die ihn zutiefst erschüttert und sein bisheriges Leben auf den Kopf stellt.

"Jahr 2022… die überleben wollen" mit großartigen Darstellern

Dies ist der letzte Film des bekannten Gangster-Darstellers Edward G. Robinson. Er starb zwei Wochen nach Drehende am 26. Januar 1973 an einer Krebserkrankung. Mit der Darstellung des alten Gelehrten Sol Roth kann er noch einmal sein schauspielerisches Können zeigen und dieser Figur eine bedrückende Authentizität verleihen.

Charlton Heston, der in den Siebziger Jahren in einer ganzen Reihe Science-Fiction-Filmen die Hauptrolle spielte ("Planet der Affen", "Der Omega Mann"), darf hier wieder einmal einen Haudegen spielen, einen echten Kerl eben. Dies gelingt ihm vortrefflich. Gerade in Spielszenen mit Edward G. Robinson werfen die beiden großartigen Schauspieler sich gegenseitig die Bälle zu.

Soylent Green, eine albtraumhafte Konsequenz der Überbevölkerung

Die Story ist höchst spannend und glaubwürdig inszeniert. Der durch Macht- und Gewinnstreben und die Überbevölkerung verursachte Raubbau an der Natur wurde in den Siebziger Jahren ein großes Thema und ist es bis heute geblieben.

 

Dieser Film zeigt, zu welchen albtraumhaften Konsequenzen es führen kann, wenn der Mensch seine Umwelt zerstört. Die letzte Bedrohung der Menschheit kommt nicht von kleinen grünen Männchen, sondern von kleinen grünen Plättchen.

Höhepunkt des Films "Jahr 2022… die überleben wollen"

Nach den bedrückenden Schilderungen der Lebensumstände in dieser Zukunft, verzaubert die Sterbeszene von Sol Roth nicht nur Robert Thorn, sondern auch den Zuschauer. Das einstige Paradies als Kontrast zu der Hölle der jetzigen Lebensumstände führt deutlich vor Augen, was die Menschheit unwiederbringlich verloren hat. Dies ist die mit Abstand beeindruckendste Szene des ganzen Films.

Die Vorlage für "Jahr 2022… die überleben wollen" war das 1966 veröffentlichte Buch "New York 1999" (Originaltitel "Make Room! Make Room!“) von Harry Harrison. Sowohl die Story selbst, als auch die hervorragenden Schauspieler machen den Film zu einem zeitlosen Klassiker seines Genres, den man gesehen haben muss.

Filmdaten zum Film "Jahr 2022… die überleben wollen"

 

  • Originaltitel: Soylent Green

  • Produktionsland: USA

  • Regie: Richard Fleischer

  • Erscheinungsjahr: 1973

  • Länge: 97 Minuten

  • Altersfreigabe: FSK 16

Auszeichnungen

  • 1973: Nebula Award für die "Beste Dramatische Präsentation"

  • 1974: Grand Prix des Festival International du Film Fantastique d’Avoriaz

  • 1975: Saturn Award als "Bester Science-Fiction-Film"

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