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Dieser SF-Film erzählt die Geschichte des Androiden Andrew (Robin Williams), der nach 200 Jahren Entwicklung das Recht bekommt, ein Mensch zu sein.

 

Der hochentwickelte Haushaltsroboter Andrew kommt in die Familie Martin und entwickelt eine eigene Persönlichkeit. Damit verbunden ist sein Wunsch als Mensch zu gelten. Dafür lässt er nicht nur sein äußeres Erscheinungsbild, sondern auch seine Anatomie im Laufe vieler Jahre radikal verändern. Als er sogar seinen eigenen Tod in Kauf nimmt, geht sein Wunsch in Erfüllung. Die von dem grandiosen Science-Fiction-Autor Isaac Asimov geschriebene Geschichte "Der Zweihundertjährige" wurde in diesem Film sehr gut umgesetzt.

 

Ein Roboter wird als Mensch behandelt

 

Richard Martin (Sam Neill) erwirbt einen Androiden der Baureihe NDR-114 als Haushaltshilfe. Besonders mit der jüngeren Tochter des Hauses "Little Miss" Amanda (Hallie Kate Eisenberg, Embeth Davidtz) entwickelt sich im Laufe der Jahre eine enge psychologische Bindung, die als gegenseitige Zuneigung gewertet werden kann. Sie nennt ihn einfach Andrew, eine verstümmelte Variante von "Android".

 

Als Andrew durch eine Laune der älteren Tochter fast zerstört wird, befiehlt Richard ("Sir") seiner Familie, den Androiden fortan wie einen Menschen zu behandeln. Damit legt er unbewusst bei Andrew den Keim, der dessen restliches Leben bestimmen soll: das Streben nach der Anerkennung als Mensch.

 

Ein Roboter entwickelt Bewusstsein

 

Andrew besitzt Eigenschaften, die über seine ursprüngliche Programmierung hinausgehen. Zum Beispiel schnitzt er schöne Holzfiguren für Little Miss. Die Stücke sind künstlerisch so gut gelungen, dass Richard Martin sie verkauft und für Andrew einen Teil des Erlöses anlegt. Später geht er sogar so weit, Andrew die Freiheit zu geben. Allerdings hat er nicht damit gerechnet, dass der Android ein eigenes Bewusstsein entwickelt und die Familie verlassen will, um selbständig zu leben. Richard reagiert verstört und verständnislos auf diesen Wunsch. Es sollen Jahrzehnte vergehen, bis sich die beiden wieder versöhnen.

 

In seinem Streben, ein Mensch zu sein, lässt Andrew sich nicht beirren, obwohl er immer wieder auf Ablehnung und Skepsis stößt. Auf der Suche nach weiteren intelligenten Robotern seiner Baureihe trifft er auf den Sohn seines Konstrukteurs, dem Roboterspezialisten Rupert Burns (Oliver Platt). Dieser hilft ihm durch neuartige Entwicklungen sich zumindest im äußeren Erscheinungsbild nicht mehr von einem Menschen zu unterscheiden.

 

Roboter Andrew will als echter Mensch anerkannt werden

 

Da Andrew einem Menschen so ähnlich wie möglich sein möchte, lässt er auch sein Innenleben verändern. Zusammen mit seinem Partner werden künstliche Organe geschaffen, die dem menschlichen Verdauungssystem, dem Herz-Kreislaufsystem, der Lunge oder dem Ausscheidungssystem entsprechen. Ihre Erfindungen werden später auch bei Menschen eingesetzt, die eine Organtransplantation benötigen und bringen ihnen ein Vermögen ein.

 

Als Andrew nach vielen Jahren seine alte Familie wieder besucht, glaubt er Little Miss vor sich zu sehen. Es ist jedoch ihre Enkelin Portia. Die beiden verlieben sich ineinander und leben fortan zusammen. Zu seinem vollkommenen Glück fehlt Andrew nur noch die gesetzliche Anerkennung als Mensch. Dafür kämpft er über viele Jahre, aber sein Anliegen wird immer wieder abgelehnt. Da er nicht sterblich sei, könnte er kein Mensch sein.

 

Konsequent, wie Andrew ist, nimmt er eine Veränderung seines Körpers vor, die ihn langsam, aber sicher zerstören wird. Nun ist das letzte Argument gegen seine Menschwerdung hinfällig geworden und Andrew erhält endlich im Alter von 200 Jahren, zeitgleich mit seinem Tod, den lang ersehnten Status, ein Mensch zu sein.

Der 200 Jahre Mann – ein Roboter wird als Mensch anerkannt

Bildquelle: Sony Pictures Home Entertainment

"Der 200 Jahre Mann" nach Isaac Asimov wurde gut umgesetzt

 

Die Geschichte des Films stammt von einem der populärsten Science-Fiction-Schriftsteller des letzten Jahrhunderts, Isaac Asimov und wurde für die Verfilmung durch viele Ausschmückungen angereichert. Wie in vielen Erzählungen, die sich um hochentwickelte Androiden drehen, wird auch hier davon ausgegangen, dass eine künstliche Intelligenz irgendwann zum "Leben" erwacht, wenn nur genügend Schaltkreise und Speicher vorhanden sind.

 

Die Liebesgeschichte zwischen Portia und Andrew kommt in der Erzählung von Isaac Asimov nicht vor. Wahrscheinlich sollte im Film gezeigt werden, dass Andrew – als echter Mensch – auch wie ein Mensch lieben kann. Trotzdem wirkt dieser Aspekt des Films befremdlich und überflüssig.

 

Bemerkenswertes zum Film "Der 200 Jahre Mann"

 

Die Verwandlung des Androiden Andrew von einem "Blechgestell" in einen nach außen hin normalen Menschen ist sehr gut gelungen. Robin Williams haucht dem Androiden auch im ersten Teil des Films Leben ein, als er ausschließlich unter der gut gelungenen Maske des Roboters spielen muss. Der Zuschauer kann sich in diesen Szenen allerdings ein Grinsen kaum verkneifen, ähnelt das Metallgesicht doch schon sehr Robin Williams' Gesichtszügen.

 

Regisseur Chris Columbus, einer der erfolgreichsten Regisseure Hollywoods (zum Beispiel mit "Kevin allein zu Haus" oder den beiden ersten "Harry Potter"-Filmen), arbeitete schon für den Film "Mrs. Doubtfire" mit Robin Williams zusammen. In "Der 200 Jahre Mann" verlangt er dem Zuschauer leider viel Geduld ab. Eine Kürzung der Spielfilmlänge hätte der Geschichte gut getan, denn teilweise zieht sich die Erzählung so zähflüssig dahin, dass sie gähnend langweilig wird. Und das Streben von Andrew, endlich ein Mensch zu sein, korrespondiert mit dem Zuschauerwunsch, die Handlung möge endlich voranschreiten.

 

Die Darstellung des Androiden von Robin Williams, witzige Szenen, die sich aus dem Mensch-Roboter-Konflikt ergeben und eine, dank Isaac Asimov, runde Geschichte machen "Der 200 Jahre Mann" dennoch zu einem sehenswerten und unterhaltsamen Science-Fiction-Film.

 

Filmdaten zum Film "Der 200 Jahre Mann"

•Originaltitel: Bicentennial Man

•Produktionsland: USA, Deutschland

•Regie: Chris Columbus

•Erscheinungsjahr: 1999

•Länge: 126 Minuten

•Altersfreigabe: FSK ohne Altersbeschränkung

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